Das 1x1 der Kommunikation - Teil 4

Das 1x1 der Kommunikation - Teil 4

Wertschätzende Kommunikation
Das 1×1 der Kommunikation – Teil 4

„Wertschätzende Kommunikation?! Was muss ich mir denn darunter vorstellen?! Höflich oder diplomatisch – ok, dafür habe ich ein Bild. Aber wertschätzend? Klingt, als wenn ich Kreide essen und meinen Gesprächspartnern Honig ums Maul schmieren soll. Bin ich dann noch authentisch?“

Du hast recht. Wenn du beginnst, wertschätzend zu kommunizieren, wird sich das nicht mehr nach dir anhören. Vielleicht kommst du dir wirklich wie der besagte Wolf im Märchen vor, der Kreide frisst, um seine Stimme weicher zu machen und die Schäfchen zu täuschen. Es kann auch sein, dass du dich zunächst unwohl fühlst, weil du so „weich spülst“. All das sind Merkmale des Übergangs. Du entwickelst dich weiter.

Wertschätzende Kommunikation ist nicht nur eine „Technik“ innerhalb der Kommunikation. Sie ist eine Haltung. Winke nicht gleich ab, weil du glaubst, bisher auch ohne wertschätzende Kommunikation gut durchs Leben gekommen zu sein. Das mag stimmen. Doch wenn du wertschätzend kommunizierst, bereicherst du in erster Linie dich selbst. Erst im zweiten Schritt profitieren die Menschen, mit denen du Kontakt pflegst. Als Resultat entsteht ein unschätzbarer Mehrwert. Und zwar für alle. Aus dem einzigen Grund, dass du andere Worte nutzt oder Worte anders nutzt. Lass dir diese Chance nicht entgehen!

Auf den Punkt gebracht:

Die Wahl deiner Worte ist entscheidend.
Deine Worte bestimmen

  • die Qualität deiner Kommunikation.
  • den Grad deines Wohlbefindens.
  • deinen Erfolg.

Deshalb gibt es zehn gute Gründe, um wertschätzend zu kommunizieren.

Die 10 gute Gründe, um wertschätzend zu kommunizieren.

  • Du verringerst die verbale Umweltverschmutzung.
  • Du sparst Energie ein …
  • und erzeugst auf einfache Weise zusätzliche Energie.
  • Deine Lebensqualität verbessert sich.
  • Und die Lebensqualität anderer verbessert sich gleich mit.
  • Du handelst effektiv(er) und effizient(er). Das führt zu…
  • Gesteigertem Erfolg.
  • Es entwickeln sich Synergieeffekte.
  • Deine Gesundheit wird positiv beeinflusst.
  • Dein Selbstvertrauen und -bewusstsein steigen ebenso wie das der Personen, die mit Dir Kontakt haben.

Steigen wir ein – Wertschätzende Kommunikation geht so…

1. Eine wertschätzende Haltung einnehmen.

„Ups… das klingt nach Hürde Nr. 2.“ Genau. Sehr gut! Was ist zu tun? Perfekt: Erstmal definieren…

 

Definition „Wertschätzend“

Lass uns beim Respekt anfangen. Damit uns gleich den Unterschied bewusst wird. Eine Stufe vor der Wertschätzung findet sich der Respekt. Mein Respekt kann Angst motiviert sein oder ein Ergebnis meines generellen Menschenbilds sein. Dann nämlich respektiere ich jeden Menschen, wahre und achte seine Grenzen. Er ist genauso „ok“, wie ich es selber auch bin. Auch wenn wir unterschiedlich sind und keine gemeinsame Schnittmenge teilen.

Während meine respektvolle Haltung lediglich die Grenzen des anderen wahrt, zeigt eine wertschätzende Haltung meinerseits, dass ich anderen Menschen einen „Wert“ beimesse und diesen zu schätzen weiß. Ich achte nicht nur, sondern erkenne an. Und zwar unabhängig von meinen Vorlieben. Meine Wertschätzung bringt die Haltung zum Ausdruck, dass jeder Mensch seinen Wert für die menschliche Gemeinschaft hat. Auch wenn ich diese im Moment nicht erkennen kann oder sie vielleicht im Augenblick auch überdeckt ist.

Übrigens fängt Wertschätzung immer bei sich selbst an. Und ist von „Selbstüberschätzung“ und „Arroganz“ abzugrenzen.

2. Positiv kommunizieren.

Verbale Umweltverschmutzung?

Stelle dir kurz einen Ort vor, an dem du dich nicht wohlfühlst. Wie wird dort gesprochen? Stelle dir nun einen Ort vor, an dem du dich sehr wohlfühlst. Wie wird hier gesprochen?

Wie geht es dir, wie fühlst du dich, wenn du negative Worte nutzt?
Und wie geht es dir, wie fühlst du dich, wenn du positiv kommunizierst?
Speise dich nicht mit einem „schlecht(er)“ oder „gut/besser“ ab, sondern nimm dir kurz Zeit und spüre tiefer in dich hinein.

 

Wenn wir negativ kommunizieren, nimmt unsere Anspannung zu, wir werden „härter“, es wird „enger“, wir ziehen uns mehr und mehr in uns zurück, fühlen uns getrennt von anderen, es sei denn, wir agieren als Gruppe. Als Gruppe können wir uns durchaus stark fühlen und die Trennung von anderen oder einer anderen Gruppe schmerzt nicht oder motiviert uns gar, wenn wir uns auf der richtigen Seite fühlen. Und davon ist auszugehen.

Wenn wir positiv kommunizieren, spüren wir Freude, Wärme und Verbundenheit. Wir dehnen uns sozusagen aus, weil wir uns nicht schützen müssen. Denn, wenn wir positiv, warm und herzlich in den Wald hineinrufen, werden wir auch eine entsprechende Antwort bekommen. Auch nicht von ungefähr kommt die Weisheit: „Geteilte Freude, sei doppelte Freude“.

Wenn du wertschätzend kommunizierst, bringst du dich positiv in die Welt ein. Du tust aktiv etwas gegen die „Umweltverschmutzung“.

Doch unterschätze den Wert einer wertschätzenden Kommunikation für dich selber nicht! Wenn du glaubst, du tust in erster Linie etwas für andere, irrst du dich. Als aller erstes sorgst du durch eine wertschätzende Kommunikation für dich selbst. Wie das?

 3. Unterscheide zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation.

„Ah, ich erzeuge gutes Karma!“ Nun ja, es schadet sicher nicht, wenn du dich freundlich und zuvorkommend gegenüber anderen Geschöpfen dieser Erde verhältst. Vor allem hat sich jedoch dein limbisches System gerade zu Wort gemeldet.

Wir, also unser Gehirn, reagieren nämlich auf Belohnung. Und deshalb denken wir in „Belohnungen“. Wenn wir nicht „intrinsisch“ motiviert sind. Intrinsisch motiviert spiel(t)en wir stundenlang in der Sandkiste, bau(t)en Lego oder versinken in einem Hobby. Wir vergessen die Welt um uns herum und benötigen keinerlei „Belohnung“. Warum auch?! Wir fließen ganz mit uns selbst.

Eine „Belohnung“ benötigen wir nur dann, wenn wir etwas tun, was wir freiwillig nicht tun würden. Wie „schön tapfer, artig oder lieb sein“. Als Erwachsene sind wir dann „bitte so freundlich oder nett“.

Immer wenn wir eine „Belohnung“ benötigen, das limbische System auf der Bühne unseres Lebens erscheint, sind wir extrinsisch motiviert und leider nicht im Fluss mit uns selbst.

Wenn wir bereit sind, uns in wertschätzender Kommunikation zu üben, um unser Karma zu verbessern, ist das ein guter (extrinsisch motivierter) Anfang. Doch nicht mal die halbe Miete. Der wirkliche Gewinn liegt in dem, was du für dich selbst an Mehrwert schaffst, wenn du beginnst, wertschätzend zu kommunizieren.

4. Lege den Fokus auf die Stärken – deine eigenen und die der anderen.

Ein Blick in die Schulzeit…

Ist dir aufgefallen, dass fast alle Kinder intrinsisch motiviert eingeschult werden?! Und nach einem Jahr? Die meisten Kinder und vor allem die männlichen, die staatliche Schulen besuchen, gehen nicht mehr gerne in die Schule. Um sie bei der Stange zu halten, beginnt nun die extrinsische Motivation mit dem Belohnungssystem zu greifen. Verstärkt durch Schulzwang und Alternativlosigkeit. Warum die kindliche intrinsische Motivation versiegt, hat viele Gründe. Uns interessiert an dieser Stelle vor allem die sprachliche Komponente.

Welche Worte hättest du von deinen Lehrern gebraucht, um motiviert zu bleiben?
Wie ist es gewesen – was hättest du gebraucht?

Mach hier bitte eine kurze Pause und tauche hinein in eine Situation deiner Schulzeit.

 

Ja, genau. Sie hätten dir sagen sollen, wo deine Stärken liegen. Was du gut kannst und bereits gut machst. Und wie du mit Hilfe deiner Stärken das erreichen kannst, was du noch (!) nicht erreicht hast. Und wo es sich nicht lohnt, viel zu investieren, weil deine Stärken kein Potential dafür hergeben.

Unsere Sprache ist geprägt durch den Fokus auf die Schwächen eines Menschen und nicht durch den Blick auf seine Stärken. Wenn sich dazu das Motto „Nicht geschimpft, ist gelobt genug“ gesellt, nimmt unsere Entmutigung richtig Fahrt auf.

Hast du die Worte gefunden, die du von deiner Lehrerin, deinem Lehrer gebraucht hättest? Die dich ermutigt und gestärkt hätten. Die dir Selbstvertrauen vermittelt hätten. Die dir widergespiegelt hätte, wie sehr deine Lehrer deine Person und deine Fähigkeiten schätzen, dass sie dich sehen und versuchen, sich in dich hineinzuversetzen, um dich zu verstehen.

Das ist es, worum es uns geht. Wir wollen gesehen und verstanden werden. Wir wollen als „OK“, so wie wir sind, akzeptiert werden. Und nichts ist schöner, als wenn wir uns ehrliche Wertschätzung widerfährt.

Diese Situation, in die du dich gerade hineinversetzt hast, verwahre bitte gut in deinem Herzen. Du brauchst sie auf deinem Weg durch diesen Artikel und für deine zukünftige Kommunikation. Wann immer du kommunizierst, wird sie dir helfen, dies in einer neuen, wertschätzenden Art und Weise zu tun.

5. Nimm zielgerichtet Einfluss auf dein Denken.

Dein Denken und deine Worte sind keine Einbahnstraße. 

Deine Worte machen dein Denken sichtbar. Es sei denn, du kontrollierst deine Worte. Dann spielst du „Maskenball“ oder baust eine Fassade vor dir auf. Du wählst deine Worte bewusst, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und verschleierst dafür deine wahren Gedanken.

Aus gutem Grund. Kommunizieren wir frei heraus, offenbaren wir damit auch unsere Denkstruktur. Wie oft hast du schon gedacht: „Oh, hätte sie oder er doch bloß nicht den Mund aufgemacht!“ Andersherum warst du sicher auch schon überrascht, weil du weder mit einer gewählten Ausdrucksweise noch einem tiefsinnigen Inhalt gerechnet hast.

Wenn du nicht weißt, was du denkst, brauchst du dir lediglich beim Reden zuzuhören.
Wie schätzt du dich ein: Bist du ein optimistisch denkender Mensch oder ist das Glas bei dir eher halb leer? Bist du mutig oder eher zögerlich? Glaubst du an das Gute im Menschen oder ist den Fokus auf die menschlichen Schwächen gelegt? Ok, und nun überprüfe deine Einschätzung anhand deiner Worte. Höre dir selber beim Sprechen zu. Oder nimm dich mit dem Smartphone bei Sprechen einmal auf.

 

Hat deine Einschätzung Bestätigung gefunden? Oder hast du dich erstaunlicherweise anders erlebt?
Bist du zufrieden mit deiner Denke? Oder siehst du Veränderungsbedarf?

Die gute Nachricht

Deine Worte offenbaren nicht nur deine Denkstruktur. Über deine Wortwahl bist du auch in der Lage, deine Denkstruktur zu verändern. Keine Einbahnstraße! Und das ist großartig! Weil du dir die Denke verschaffen kannst, die du für dich möchtest. Und zwar jetzt ganz unabhängig von deiner Sozialisierung! Du entscheidest über das, was du denken möchtest. Über die Art und Weise. Ein möglicher Ausgangspunkt könnten die Worte sein, die du dir von deinen Lehrern gewünscht hättest. Positive, ermutigende Worte, die deine Stärken und dein Können in den Vordergrund stellen.

Dein Gewinn, wenn du wertschätzend kommunizierst.
Achtung: Er potenziert sich!

Wenn du beginnst, in positiver und ermutigender Art und Weise zu denken und deine Stärken und dein Können in den Vordergrund zu stellen, wirst sich parallel dazu deine Sichtweise auf andere verändern. Auch bei anderen wirst du dein Augenmerk auf ihre Stärken und ihr Können legen. Und zwar ganz automatisch. Warum?

1. Ermutigung und Zufriedenheit durch den Blick auf das Vorhandene.

Weil es viel angenehmer ist, den Fokus auf etwas Positives zu legen, als mit dem „Fehlersuchblick“ durchs Leben zu gehen. Ja, in der Qualitätskontrolle brauchen wir diesen Blick. Doch die wenigsten von uns befinden sich in diesem Arbeitsbereich. Und auch in unserem alltäglichen Leben ist es nicht notwendig, permanent auf Fehlersuche zu sein. Wenn wir das Gesetz der Anziehung ernst nehmen, produzieren wir mit unserem Blick auf Fehler, also „Mangel“, sogar nur noch mehr Fehler bzw. Mangel.

In der Pädagogik heißt es mittlerweile nicht von ungefähr: Die Stärken stärken. Die Idee dahinter lautet: Gestärkte Menschen, die sich ihrer Stärken bewusst sind, sie nutzen und ausbauen, trauen sich viel eher auch an Bereiche heran, in denen sie keine Stärken besitzen. Da sie sich aber ihrer Stärken in anderen Bereichen bewusst sind, vertrauen sie darauf, eine Situation lösen zu können. Auch vertrauen sie darauf, ihren Erfahrungshorizont zu vergrößern, indem sie neue Fähigkeiten und neues Wissen erwerben. Liegt der Fokus hingegen auf den Schwachstellen und Defiziten, wird dem Betroffenen keinerlei Selbstvertrauen vermittelt. Er erlebt sich als defizitär und minderbegabt. Und wird sich freiwillig nicht trauen, Neuland zu betreten. Ist er doch davon überzeugt, ausschließlich versagen zu können.

2. Wachsendes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

Wertschätzende Kommunikation legt den Fokus auf die Stärken und das Können eines Menschen. Das stärkt das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein eines Menschen. Beide an der Kommunikation beteiligte Personen fühlen sich wohl. Zum einen, weil die Atmosphäre eine angenehme ist, zum anderen, weil sich der, der wertschätzend spricht, wohl fühlt, denn er gibt Positives von sich und stärkt seinen Gesprächspartner. Und das hinterlässt bei beiden ein angenehmes Gefühl. Der Gesprächspartner fühlt sich in seinen Stärken und damit seinem Wert gesehen und wird mit positiver Energie angefüllt.

3. Energiegewinn

Was passiert, wenn eine Kommunikation in negativer Art und Weise erfolgt? Richtig, die Motivation sinkt. Ich bin weder extrinsisch noch intrinsisch motiviert, wenn jemand mit mir so spricht, dass ich dies als negativ erlebe. Meine Energie wird als erstes damit verbraucht, das Gespräch zu verarbeiten. Es fällt mir schwer, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Meine Begeisterung für die Aufgabe ist auf jeden Fall geschwunden. Ich brauche Zeit und Energie, um mich wieder zu motivieren.

Ganz anders, wenn jemand wertschätzend mit mir spricht. Ich fühle mich gut und gehe motiviert die nächste Aufgabe an. Das Gespräch hat mich „beflügelt“. Voller Elan mache ich mich ans Werk. Ich habe mehr Energie als vor dem Gespräch.

4. Synergieeffekte

Weil die Gesprächspartner keine Energie in die Verarbeitung von emotionalen Verletzungen und Demotivation stecken müssen, sich „sicher“, also in ihrem Wert als Person und ihrem Können geschätzt fühlen, können die Energien genutzt werden, um gemeinsam über den Tellerrand zu schauen. So führen wertschätzende Rahmenbedingungen zu Synergieeffekten.

5. Positive Auswirkungen auf deine Gesundheit.

Während positiver Stress uns zu großen Leistungen führt, saugt uns negativer Stress aus, demotiviert und macht auf Dauer krank. In einer wertschätzenden Umgebung stellen wir uns nicht in Frage. Wir kündigen nicht innerlich, sondern blühen auf und nutzen unsere Energie konstruktiv. Unser Organismus wird nicht belastet.

Bonus

Butter bei die Fische

„Woran merke ich, ob ich wertschätzend kommuniziere? Was ist mein Maßstab?“ Bei allem, was du sagst, frage dich, ob du sich dein Gesprächspartner in diesem Moment durch das, was und wie du es sagst, bereichert fühlen kann oder nicht. Wird er sich gut oder besser nach dem Gespräch mit dir fühlen? Verfügt er über mehr oder weniger Energie? Macht er sich beschwingt und motiviert an ein Projekt oder muss er das Gespräch erst einmal verdauen?

Und was ist mit dir? Wie fühlst du dich? Verlässt du das Gespräch als „Sieger“ und mit dem Gefühl des Triumphes? Oder spürst du Freude und Frieden in dir? Hat dich das Gespräch Energie gekostet oder fühlst du dich motiviert? Gab es Synergieeffekte? Freust du dich auf ein weiteres Gespräch mit diesem Gesprächspartner?

„Du erwartest jetzt doch nicht, dass ich mit jedem auf gleicher Wellenlänge liege?“ Nein, natürlich nicht. Es wird immer Menschen geben, mit denen wir uns blind verstehen und welche, mit denen wir auf keinen grünen Zweig kommen. Das hindert uns jedoch nicht daran, mit allen wertschätzend zu kommunizieren. Gerade im beruflichen Bereich und als Führungskraft sollten wir diese Fähigkeit entwickeln.

Hand auf’s Herz

„Kommen wir doch mal zu den Situationen, in denen ich gezwungen bin, einer Person ein negatives Feedback zu geben, oder jemandem seine Grenzen aufzeigen möchte. Wie mache ich das wertschätzend?“

Zunächst einmal könntest du dich fragen, ob das wirklich wahr ist, dass du jemandem ein negatives Feedback geben musst.
Was ist passiert? Jemand hat sich anders verhalten, als gewünscht. Oder ein erhofftes oder erwartetes Ergebnis ist nicht eingetroffen. Wo lag der Fehler? „Na, das ist ja wohl klar!“, höre ich dich sagen. Ja, ist das wirklich so klar? Gerade als Führungskraft sollte sich jeder an dieser Stelle hinterfragen. In der Regel hat es an klaren, wertschätzenden „Arbeitsanweisungen“ gefehlt. Wenn ich meine Erwartungen nicht konkret formuliere, kann ich nicht erwarten, dass etwas in meinem Sinne verläuft. Auch wenn es schwerfällt: Wertschätzendes Verhalten beginnt mit Selbstreflexion. Was habe ich dazu beigetragen, dass es ist, wie es ist? Wertschätzung auszudrücken bedeutet auch, zu fragen, was Menschen von mir brauchen, um meine Ansprüche zu erfüllen.

Wer die Grenzen anderer nicht wahrt, dem fehlt entweder das nötige soziale Feingefühl oder er befindet sich im Selbstschutz. Im Umgang mit diesen Menschen liegt die Wertschätzung darin, die Bedürfnisse des anderen zu sehen und sie zu würdigen: „Ich weiß, dass Sie… nicht mögen, ich möchte Sie dennoch bitten…“, oder: „Ich weiß, dass es schwierig für Sie ist…, ich möchte Sie dennoch bitten…“ Auf diese Weise gelingt es auch leichter, Kompromisse zu finden.

Das Zauberwort

„Ist dir schon mal aufgefallen, dass alles, was du sagst, zur Folge hat, dass ich mich mit mir auseinandersetze?“ Ja, du hast vollkommen recht. Das Zauberwort heißt: Selbstreflexion und dein Gewinn liegt darin, dass du etwas bewegst.

Aktiv und im ersten Schritt kannst du nur dich selbst ändern. Denn der einzige Mensch, den du verändern kannst, bist du selbst. Doch in dem Moment, in dem du beginnst, dich zu verändern, erzeugst du eine Resonanz wie bei einem Mobilé. Sobald ein Teil des Mobilés in Bewegung gerät, sind die anderen Teile gezwungen sich ebenfalls zu bewegen. Und genauso verhält es sich mit dir und deinem sozialen Umfeld. Nach und nach wird dein soziales Umfeld wertschätzender agieren und kommunizieren. Ein schöner Erfolg!

Martina Kompakt

Wertschätzende Kommunikation
1. Auf den Punkt gebracht:

Die Wahl deiner Worte ist entscheidend.
Deine Worte bestimmen

  • die Qualität deiner Kommunikation.
  • den Grad deines Wohlbefindens.
  • deinen Erfolg.

Deshalb gibt es zehn gute Gründe, um wertschätzend zu kommunizieren.

2. Die 10 gute Gründe, um wertschätzend zu kommunizieren.

  • Du verringerst die verbale Umweltverschmutzung.
  • Du sparst Energie ein …
  • und erzeugst auf einfache Weise zusätzliche Energie.
  • Deine Lebensqualität verbessert sich.
  • Und die Lebensqualität anderer verbessert sich gleich mit.
  • Du handelst effektiv(er) und effizient(er). Das führt zu…
  • Gesteigertem Erfolg.
  • Es entwickeln sich Synergieeffekte.
  • Deine Gesundheit wird positiv beeinflusst.
  • Dein Selbstvertrauen und -bewusstsein steigen ebenso wie das der Personen, die mit Dir Kontakt haben.

3. Praktische Umsetzung

  • Nimm eine wertschätzende Haltung ein.
  • Kommuniziere positiv.
  • Unterscheide zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation.
  • Leg den Fokus auf die Stärken. Deine eigenen und die der anderen.
  • Nimm zielgerichtet Einfluss auf dein Denken.

4. Dein Gewinn

Wenn du wertschätzend kommunizierst, erzielst du einen Gewinn, der sich potenziert.
Du erhältst:

  • Ermutigung und Zufriedenheit durch den Blick auf das Vorhandene.
  • Wachsendes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.
  • Energiegewinn
  • Synergieeffekte
  • Positive Auswirkung auf deine Gesundheit.

5. Bonus

  • Der Maßstab dafür, ob es dir gelungen ist, wertschätzend zu kommunizieren, findest du in deiner Stimmung und deinem Energielevel und in der Stimmung und dem Energielevel deines Gesprächspartners. Fühlt ihr euch beide verstanden, „beschwingt“, motiviert und voller Elan, hast du einen „guten Job“ gemacht und dein Ziel erreicht.
  • Zu einer wertschätzenden Kommunikation gehören klar und offen kommunizierte Erwartungen und „Anweisungen“ deinerseits.
  • Und die Frage, was andere von dir brauchen, um deine Ansprüche zu erfüllen.

6. Und die Moral von der Geschicht‘

  • Wertschätzende Kommunikation ist eine Frage der Haltung.
  • Das Zauberwort lautet: Selbstreflexion
  • Wenn du beginnst, wertschätzend zu kommunizieren, verbessert sich deine persönliche Situation und du leistest einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Klimas! Lass dir diese Chance nicht entgehen.

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