Im Eingemachten - Teil 1

Im Eingemachten - Teil 1

Im Eingemachten

Das Göttliche will sich selbst erfahren und erschafft die entsprechenden Formen.

Ich mag diesen Ansatz. Erklärt er meinem Intellekt die Welt doch so, dass sie sinnvoll erscheint. Wie sonst könnte ich mir „das Böse“ in dieser Welt erklären?! Unser Planet ist geprägt durch die Dualität. Wir leben in Gegensätzen, wie heiß und kalt, hell und dunkel, schwarz und weiß. Freud und Leid, Glück und Pech, Liebe und Hass. Wo Gutes ist, muss daher zweifelsfrei auch Böses sein. Wo es einen Sieger gibt, da sind Verlierer auch nicht weit. Sonst wäre nicht nur das Prinzip der Dualität nicht erfüllt, sondern wir könnten „das Gute“ auch nicht als solches erkennen. Wir erkennen etwas nur an seinem Gegenspieler. Oder wie sollten wir sonst einen Sieg erringen?

Sind wir auf einem Abenteuerspielplatz?

Doch es geht auf dem Planet Erde nicht nur darum, etwas zu „erkennen“. Es geht vor allem darum, etwas fühlen zu können. Die Seelen inkarnieren, um Gefühle zu erleben. Aus ihrer Sicht ist die Erde ein großer Abenteuerspielplatz und ihre Inkarnation wie ein Sechser im Lotto.

Dass uns hier auf Erden oftmals das Lachen vergeht, liegt an den Spielregeln jeder Inkarnation. Danach vergessen wir mit Eintritt in unser irdisches Leben unsere wahre Herkunft und erarbeiten uns die „Erleuchtung“ Schritt für Schritt neu. Was durchaus mehrere Leben dauern kann. Hinzukommt der „Gegenspieler“ der Seele, das Ego. Denn während die Seele unsere Herzenswünsche verwahrt und erstrebt, sorgt sich das Ego um unser Überleben.

Und während die Seele sich nicht getrennt von anderen Seelen empfindet, trennt das Ego uns voneinander. Je älter wir werden, desto schwächer wird das Ego und die Seele tritt stärker in den Vordergrund. Unsere Gefühlswelt verändert sich.

Und Figuren in einem gigantischen Gesellschaftsspiel?

Ich mag die Vorstellung eines Gesellschaftsspiels. Das Göttliche, dass sich selbst erfahren will und sich eine Art „Gesellschaftsspiel“ erschafft. Ein „Spiel“ gigantischen Ausmaßes, das mit seinen unendlichen Komponenten und Optionen unsere geistigen Möglichkeiten übersteigt.

Ausgestattet mit einem „freien Willen“ – worüber sich vortrefflich streiten lässt, ob er wirklich frei ist oder nicht doch nur ein Ergebnis von genetischer Disposition und Sozialisierung – sind wir keine Marionetten des Göttlichen. Was zur Folge hat, dass es dem Göttlichen ergeht wie Goethes Zauberlehrling. Die Geister, die er rief, wird er nicht wieder los.

Wenn das Göttliche Formen erschaffen hat, beginnen sie zu leben und sich zu entwickeln. Dem Göttlichen bleibt nur die Rolle des Beobachters. Die Vorstellung eines von Level zu Level steigernden Gesellschaftsspiels würde auch erklären, warum wir uns weiterentwickeln. Warum sollten wir sonst viele Anstrengungen auf uns nehmen? Wenn wir am Ende doch alle sterben und nichts mitnehmen können?

Up to next level!

Die Menschheit entwickelt sich Zeit ihres Lebens weiter. Tut sie das freiwillig? Mitnichten. Sie bekommt „Erlebnis- und Ereigniskarten“ präsentiert. Herausforderungen in Form von Schicksalsschlägen, Hürden und zwischen die Beine geworfenen Knüppel katapultieren Menschen aus ihrer Komfortzone und zwingen sie, sich weiterzuentwickeln. Wofür es „Mitspieler“ braucht.

Jeder, der es nicht gut mit uns meint oder uns herausfordert, hilft uns daher, uns Erfahrungen zu machen und uns weiterzuentwickeln. Ob es sich dabei um „gute“ oder „schlechte“ Erfahrungen handelt, ist nicht die Frage. Diese Frage wird nur auf Erden gestellt, nicht jedoch im Universum. An dem Ort, an den unsere Seele zurückkehrt, zählen lediglich die Erfahrungen, die wir gemacht haben, und die Gefühle, die wir erleben konnten. Es geht nicht um eine Bewertung unseres Lebens.

Was wäre, wenn…

wir alle davon ausgehen würden, dass wir alle ein Ausdruck des Göttlichen sind? Wie würde sich unser Leben verändern? Bei den Menschen, die wir mögen, ist dies kein Problem. Interessant wird es bei den Menschen, die uns auf dem Magen liegen oder gegen den Strich gehen. „Die sollen alle ein Ausdruck des Göttlichen sein?! Das fordert meine Toleranz gewaltig!“, höre ich dich sagen. „Und ändert das etwas in meinem Leben?“

Unser Umgebung spiegelt uns.

Ich verstehe dich. Wenn wir alle eins sind und hier sind, um uns weiterzuentwickeln, und uns dafür als Gegenspieler brauchen, dann ist derjenige, an dem ich mich „abarbeite“, mein Spiegel, der mir meine Themen zeigt. „Hallo?! Derjenige, über den ich mich berechtigterweise gerade aufrege, soll mir zeigen, an welchen Themen ich selber zu arbeiten habe? Nicht dein Ernst!“ Ähm, doch. Du regst dich auf. Über alles und jeden? Nein. Es gibt vieles, was dich nicht mal „peripher tangiert“.

Und dann gibt es Menschen und Situationen, die berühren dich. In welcher Form auch immer. Und genau darin liegt deine Lernaufgabe. Der Mensch, die Situation zeigt dir etwas auf, was es zu verändern gilt. Beispiel. Du ärgerst dich über jemanden, der sich ohne Rücksicht auf dich und andere verhält.

Was zeigt er dir? Entweder, dass es Situationen gibt, in denen du dich selber so verhältst. Winke nicht gleich ab, sondern durchforste bitte einmal die verschiedenen Bereiche deines Lebens. Es kann auch sein, dass dir dein Gegenspieler zeigen möchte, dass du dir zu wenig Platz nimmst. Auf jeden Fall gibt es etwas zu tun. Für dich. Natürlich kannst du die betreffende Person in ihre Schranken weisen, doch die wahre Aufgabe liegt in dir selbst.

Immer, wenn du dich aufregst, dich etwas negativ berührt, verbirgt sich dahinter eine Lernaufgabe für dich. Und du wirst subtil gezwungen, sie zu lösen. Du bekommst sie nämlich solange präsentiert, bis du sie deine Lektion gelernt hast. Wenn du also mal keine Lust haben solltest, ist das kein Problem. Die nächste Gelegenheit wartet schon.

Achte einmal darauf: Welche Situationen kommen immer wieder in deinem Leben vor? Was ist ihre Message? Es ist unglaublich, was passiert, wenn du dich selbst reflektierst und deine Haltung veränderst! Systemisch geschehen wirst du dann zu dem Teil eines Mobilés, das sich zuerst bewegt. Alle anderen Teile deines „Systems“ (Partner, Familie, Kollegen usw.) werden sich nun auch bewegen (müssen).

Martina Kompakt

  • Wir sind eins. Wir sind Formen des Göttlichen und daher nicht voneinander getrennt.
  • Was nicht bedeutet, dass ich alle Formen des Göttlichen mögen muss!
  • Doch wenn ich weiß, dass es sich, wie bei mir selbst, um eine Form des Göttlichen handelt, gibt mir das die Möglichkeit, mit einer Person und Situation anders umzugehen. Puh, diese Form des Göttlichen finde ich sehr anstrengend, gewöhnungsbedürftig oder auch abscheulich. Oder: Na, ja, wenn das Göttliche sich so erleben will… Doch wer bin ich, mir ein Urteil anzumaßen?!
  • Und warum bin ich gleich noch mal hier auf Erden?! Genau, um Erfahrungen in der Dualität zu machen und mich weiterzuentwickeln.
  • Inneren Frieden entwickelt sich, wenn du aus dem ewigen Bewerten aussteigst und beginnst, Dankbarkeit zu empfinden, für das, was ist.

One Response

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.