Selbstbewusst im eigenen Rhythmus im Dezember
Sich die tierische Unterstützung der Rauhnächte zu Nutze machen und Monat für Monat mehr Selbstbewusstsein entwickeln – Im Dezember verlässt die Schlange ihr Versteck, um uns zwei Botschaften zu überbringen: Transformiere all das, was dich davon abhält, du selbst zu sein und das Leben nach deinen Vorstellungen zu gestalten. Und lebe selbstbewusst im eigenen Rhythmus. Also selbstbewusst deinen bzw. nach oder in deinem eigenen Rhythmus.
Der Monat der Transformation
Der Dezember ist der Monat der Transformation. Zumindest in unseren Breitengraden. Von Tag zu Tag wird es dunkler… Wie die Natur ziehen auch wir uns mehr und mehr zurück. Und halten Einkehr. Zumindest in der Theorie. Denn die stillen Moment im Advent sind rar geworden. Mit den Jahren, den technischen Möglichkeiten und unserem Wohlstand ist es möglich geworden, die dunkle Zeit heller, bunter und geselliger zu machen. So verfliegt sie im Nu. Und oft ohne, dass die Zeit genutzt wird, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und neue Wege einzuschlagen.
Mit der Sonnenwende am 22. Dezember endet zwar die Talfahrt der Dunkelheit und es wird von Tag zu Tag heller. Doch mit der ersten Rauhnacht vom 24. auf den 25. Dezember beginnt der sehr verdichtete oder konzentrierte Transformationsprozess der Rauhnächte.
Auch wenn wir bereits vor dem Heiligen Abend im Außen „großreine“ gemacht haben soll(t)en, werden wir jetzt aufgefordert, bei uns selbst ordentlich „durchzufegen“. Es geht darum loszulassen. Und Ballast abzuwerfen. Uns auf uns selbst zu konzentrieren. Rückschau zu halten und unseren Weg ins und durch das neue Jahr vorzubereiten.
Und der Auftrag der Schlange?
Zu Beginn dieses Monats möchte die Schlange unseren Fokus darauf lenken, selbstbewusst im eigenen Rhythmus leben zu lernen. Wir sollen uns auf uns selbst fokussieren und uns fragen, was uns davon abhält, uns selbst zu leben.
- Was hält dich davon ab, dich selbst zu leben?
- Was hält dich noch davon ab, dich selbst zu leben?!
Merkst du den Unterschied? Die beiden Fragen können durchaus einen Unterschied machen. Sie müssen es aber nicht. Schau mal, wie es für dich ist.
Nimm dir einen Augenblick Zeit. Greife zu Papier und Stift und notiere dir deine Antworten.
Lass deine Liste griffbereit liegen und führe sie fort. Wann immer dir auffällt, dass dich etwas davon abhält, dich selbst zu leben, notiere es. So wird dir peu á peu bewusst, was dich hindert, behindert oder dich immer wieder den Fokus auf dich selbst verlieren lässt. Du bekommst auf diese Weise wichtige Erkenntnisse. Denn der Alltag zieht uns immer wieder in seinen Trott.
Transformation ist wie Häuten!
Schlangen können nur wachsen, wenn sie ihre alte Haut verlassen. Was für ein großartiges Bild! Das wir uns unbedingt zu Nutze machen sollten.
Wir können unsere alte Haut abstreifen. Sie passt uns nicht mehr. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Wir streifen sie ab und lassen sie im alten Jahr zurück.
Frage dich
- Wer oder was hindert dich daran, deine Träume und Wünsche wahr werden zu lassen?
- Was kannst du ändern, damit du dich selbst leben kannst?
- Wie sieht dein Jahr aus, wenn du an dich glaubst und alles erreichst, was du dir vorgenommen hast?
Nimm dir wieder etwas Zeit. Und wieder Papier und Stift. Und notiere deine Antworten.
Lass deine Antworten bei der letzten Frage bitte nicht gleich durch deinen „internen Bewerter“ laufen. Der dir sagt, dass deine Vorstellungen nur Hirngespinste sind und sich eh nicht verwirklichen lassen. Dieser Teil in dir ist leider noch nicht so selbstbewusst, wie wir es gerne hätten. Sondern noch etwas ängstlich. Doch wir arbeiten dran. Wenn du deinem „internen Bewerter“, gerne auch „Abwerter“ genannt, zu viel Macht und Raum gibst, kannst du dich leider nicht weiterentwickeln. Denn dein „interner Be/Abwerter“ bewegt sich leider nur in Bereichen, die er kennt und in denen er sich auskennt. Fremdes Terrain ist ihm suspekt und zuwider.
Selbstbewusst im eigenen Rhythmus das Leben gestalten? Unbedingt!
Es gibt nur eine Person, auf die du wirklich und nachhaltig Einfluss nehmen kannst. Und das bist du selbst. Ja, wir sind soziale Wesen, sind aufeinander angewiesen und daher gezwungen, uns auch zu integrieren. „Auch“ bedeutet, dass es eben auch noch etwas anderes gibt. Wir haben „auch“ die Aufgabe, zu individuellen Persönlichkeiten heranzureifen. Zu unverwechselbaren Menschen, die ihre Stärken und Begabungen ausleben. Jeder von uns ist einzigartig. So ist es gewollt. Sonst wäre es logischerweise anders.
Größe, Haar-, Haut- und Augenfarbe, Statur bringen wir ebenso mit, wie Stärken, Talente und Eigenschaften. Und eben auch unseren eigenen Rhythmus. Wir können dazu lernen. Sprache(n), Essen mit Messer und Gabel oder Stäbchen, Lesen und Schreiben, Rechnen, Autofahren. Und vieles mehr. Je nach unseren Stärken und Talenten fällt uns das leichter oder schwerer.
Nachteule oder Lerche?
Unser eigener Rhythmus ist uns vorgegeben. So sind wir zum Beispiel entweder Nachteulen oder Lerchen. Wir sind schneller oder langsamer im Wahrnehmen, Denken und Handeln. Und kann der eine morgens nichts herunterbringen, benötigt der andere zur gleichen Zeit ein üppiges Frühstück. Der eine arbeitet durch, während der andere kleine Pausen braucht.
Warum geht es uns im Urlaub gut oder besser? Klar, weil wir frei von Verpflichtungen sind. Doch vor allem, weil wir unserem eigenen Rhythmus folgen können. Wir können mit unseren Bedürfnissen „fließen“. Den Tag und/oder die Nacht so gestalten, wie es für uns gut ist.
Wenn es also nur eine Person gibt, die wir wirklich beeinflussen können, warum sollten wir uns dann dieser Person nicht zuwenden und uns intensiv um sie kümmern? Anstatt uns im Außen an anderen Menschen und Gegebenheit abzuarbeiten?!
Egoismus? Weil ich selbstbewusst im eigenen Rhythmus mein Leben gestalten?
Ja, ich hörte das Schreckgespenst schon auf leisen Sohlen heranschleichen. Als „Egoismus“ wird schnell gebrandmarkt, wenn sich jemand um seine eigenen Belange kümmert. Doch was ist daran „egoistisch“, wenn ich nicht jede Anforderung von jemand anderem an mich erfülle?! Bin ich „selbstsüchtig“, gehe ich über Leichen, wenn ich einer Einladung nicht folge oder etwas nicht tue, was ein anderer sich wünscht? Natürlich nicht. Komisch, dass diejenigen, die das Wort „Egoismus“ schnell im Munde führen, sich selbst nicht fragen, ob vielleicht ihr Anspruch oder Wunsch egoistisch sein könnte.
Keine Angst also. Mit „Egoismus“ wird versucht, uns ins Bockshorn zu jagen. Ja, wenn wir unserem eigenen Rhythmus folgen wollen, werden wir uns von anderen abgrenzen müssen. Und das kann auch Vorteile haben. Denn Hand aufs Herz: Inwiefern bereichern uns Menschen, die unseren Rhythmus nicht akzeptieren?! Gar nicht. Denn entweder sie haben ihren eigenen Rhythmus noch nicht realisiert und umgesetzt oder sie wollen uns zwingen, uns ihrem Rhythmus unterzuordnen. Beides ist für uns nicht von Vorteil. Also: Abstand halten.
Was hat die Elbphilharmonie mit Selbstbewusstsein und eigenem Rhythmus zu tun?
Jede Menge! Hat mir doch mein Besuch in der Elbphilharmonie vor ein paar Tagen sehr anschaulich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, den eigenen Rhythmus respektieren und nach ihm zu leben. Das Albert-Schweizer-Jugendorchester hatte anlässlich seines 50 jährigen Jubiläums die Möglichkeit, ein Konzert im großen Saal der Elbpilharmonie zu geben.
Mal abgesehen von der Brillanz, mit der dort jungen Menschen ihr Können zum Besten geben, hat mich ihre Leidenschaft fasziniert. Und doch wurde auch etwas anderes deutlich: Die jungen Musiker*Innen entstammen dem Albert-Schweizer-(Musik)Gymnasium. Sie sind also unter ihres Gleichen. Einzeln, auf unterschiedliche Schulen verteilt, wären sie hingegen Außenseiter*Innen!
Stelle dir einen schmächtigen, kleinen, hoch musikalischen 13 jährigen Jungen vor, dessen Leidenschaft der Geige gehört. Wie wäre sein Stand in einem unmusikalischen Klassenverband? Unter Musikern hingegen kann er seine Leidenschaft nicht nur ungehindert ausleben. Er kann sie auch noch mit anderen teilen und sich dadurch weiterentwickeln.
Selbstbewusst im eigenen Rhythmus zu leben, ist daher das Beste, was du tun kannst. Für dich selbst. Und auch für dein Umfeld. Sollte dein Umfeld das anders sehen, solltest du dein Umfeld hinterfragen. Und dir gegebenenfalls ein neues Umfeld zulegen, das besser zu dir und deinem Rhythmus passt. Wie der kleine Geiger. Nicht er ist „falsch“. Sein Umfeld passt nur leider nicht.
Und zuletzt
- Erkenne, was dir gut tut. Und akzeptiere es.
- Mach dir bewusst, was und wer dich (noch) hindert, in deinem Rhythmus und deinem Tempo durchs Leben zu gehen. Lege deinen Fokus auf das, was dir gut tut.
- Versuche dein Leben so zu gestalten, dass es mehr und mehr deine wahre Natur widerspiegelt. Und du dich immer wohler mit dir selbst und deinem Leben fühlst.
- Genieße dich selbst und lenke deinen Blick auf die schönen Seiten deines Lebens.
Alles erdenklich Liebe & Gute wünscht dir, Martina Kanus-Lahann
Link
- Den Link zu den „Rauhnächten“ findest du hier:
Rauhnächte – Klarheit, Ausrichtung und Vision für das neue Jahr!
Quelle
Die Quelle meiner Weisheit und der Ausgangspunkt für weitere Inspirationen, ist das wundervolle Büchlein von Beate Seebauer & Anne-Mareike Schultz: „Magische Rauhnächte“ aus dem Schirner Verlag.